Natur benutzt und besungen

soundcheck 86
Sonntag, 27. Februar 2022 | 18 Uhr Fällt aus!
Konzertsaal des Instituts für Musik


Natur
Benutzt und besungen

John Cage, And the Earth shall bear again, 1942
Franz Schubert, Auf dem Strom für Sopran, Horn und Klavier, D 943
Luciano Berio, Encores für Klavier, 1965-1990
Betsy Jolas, "Quoth the raven..." für Klarinette und Klavier, 1993
Henry Cowell, Aeolian Harp, 1923
Franz Schubert, Der Hirt auf dem Felsen für Sopran, Klarinette und Klavier, D 965

Petra Schmidt - Sopran
Hana Hockauf - Horn
Stefan Hülsermann - Klarinette
Ji-Youn Song - Klavier

Mit einem Essay von Dr. des. Anna-Carina Meywirth
„Erst war die Natur das Vorbild, dann wurde sie zum Nachbild der Kunst“ (Martin Seel).
Natur ist Sehnsuchtsort und Rohstofflieferant, Gegenstand unserer Anbetung und Opfer rücksichtsloser Ausbeutung. Sie wurde seit ihrer Entdeckung überhöht, personifiziert, als vermeintlich „unberührte“ bewundert – und zugleich erschlossen, zurechtgestutzt und nach den jeweils herrschenden ästhetischen Maßstäben kultiviert. Seit dem 19. Jahrhundert treffen beide Perspektiven aufeinander: Auf dem von Schubert besungenen Strom fahren bald Dampfschiffe und von seinem Felsen erblickt der Hirt nicht nur den Frühling, sondern auch eine intensiv genutzte Agrarlandschaft. Vollends heute ist die Frage nach unserem Umgang mit Natur und ihren Ressourcen überlebenswichtig geworden.

Foto © Sam Rebben, Budapest/Wien 2019