Hanns Eisler - Reiner Bredemeyer Zwei Komponisten aus dem anderen Deutschland

soundcheck 20
30. September 2007


Hanns Eisler - Reiner Bredemeyer
Zwei Komponisten aus dem anderen Deutschland

Hanns Eisler (1898-1962)
Präludium und Fuge über B-A-C-H für Streichtrio, op. 46 (1934).
Duo für Violine und Violoncello op. 7/1 (1924). Scherzo für Streichtrio (1920)
Reiner Bredemeyer (1929-1995)
Acht Stücke für Streichtrio (1971). fUEnfzig fUEr jUErg für Viola (1992).
Solo 1 für Violoncello (1973). Solo 3 für Viola und J.K.F. (1975)

Kammerensemble Neue Musik Berlin
Steffen Tast - Violine
Kirstin Maria Pientka - Viola
Rintela Riemke - Violoncello

Mit einem Essay von Dr. Ute Bredemeyer
Hanns Eisler und Reiner Bredemeyer – zwei Komponisten aus dem anderen Deutschland: Beide bekennende, aber auch kritische und stets aneckende DDR-Bürger, beide dem Theater zugetan, Eisler durch seine lebenslange Zusammenarbeit mit Bertolt Brecht, Bredemeyer, der Jüngere, Eislers Erbe weitertragend, durch seine dreieinhalb Jahrzehnte währende Tätigkeit als musikalischer Leiter und Komponist am Deutschen Theater Berlin, beide Protagonisten einer Musikästhetik, die gestische Fasslichkeit und intelligentes Musikantentum mit den Errungenschaften der westlich geprägten „Neuen Musik“ zu verbinden sucht, beide bis zum Schluss Suchende, hin- und her geworfen zwischen Euphorie, Galgenhumor und Verzweiflung…
Reiner Bredemeyer schrieb im September 1995, zwei Monate vor seinem Tod: „Eisler wollte die Dummheit in der Musik bekämpfen … er selbst hielt den Kampf Ende der 50er Jahre für verloren. Nun gut, "wir" haben keinerlei Chance: nützen wir sie.“
Das Kammerensemble Neue Musik Berlin präsentiert Werke für Streicher in einem Panorama von Eislers frühem „Scherzo für Streichtrio“ von 1920 bis zu Bredemeyers 1992 komponiertem „fUEnfzig fUEr JUErg“ für Viola solo, das in diesem Konzert uraufgeführt wird.