Die Späte Welt Reinhard Karger, Sechs geistliche Stücke für 8stimmigen gemischten Chor, Solosopran, Mandoline und Kontrabass - Uraufführung

soundcheck 18
8. Juli 2007


Die Späte Welt
Reinhard Karger, Sechs geistliche Stücke für 8stimmigen gemischten Chor, Solosopran, Mandoline und Kontrabass - Uraufführung

Cantiamo - Chor der Universität Kassel
Traudel Schmaderer - Sopran
Gertrud Weyhofen - Mandoline
Kerstin Matern - Kontrabass
Andreas Cessak - Leitung

In Kooperation mit der Veranstaltungsreihe achtmal alte Brüderkirche

Mit einem Essay von Verena Joos
Reinhard Kargers Inspirationspool für die Titelgebung seines sechsteiligen Zyklus für Chor, Sopran, Mandoline und Kontrabass ist das Libretto von Johann Adam Birckenstocks Kantate zur Einweihung der wieder errichteten Johannis Kirche Wolfsanger im Jahre 1725. Der Text der Kantate ist erhalten, die Musik des Kasseler Hofkomponisten ist verschollen. Wie diese Kantate geklungen hat, in welcher die Huldigung des Landgrafen mit der Verehrung Gottes eine gleichsam naturwüchsige Einheit bildete, wir können es uns dennoch vorstellen: eine Art „Bach en miniature“. Wie aber ist es heute mit der damals selbstverständlichen Tonalität bestellt, welche ein getreues Abbild der politischen und religiösen Hierarchien darstellte?
Reinhard Kargers Stücke sind Versuche, von heute aus, mit den modernen Kompositionsverfahren und der spirituellen Ernüchterung der „späten Welt“, in die kirchenmusikalische Überlieferung hinein zu horchen. Die Titel der Stücke lauten Die Opffer - Schönster Ort - Die späte Welt - Dort oben - Meine Seele - Die Hertzen. Barocke Wegweiser aus der Vergangenheit, die sich im Klangkosmos der Gegenwart platzieren.